Fährtenarbeit - klassich, Schlepp- und Schweißfährten

Definition, Gemeinsamkeiten und Unterschiede und wie trainiert man was??

  klassische Fährte Mantrailing    Schleppfährte  Schweißfährte

Worum

geht es?

Bei der klassischen Fährte geht es um das Auffinden von Personen. Bekannt durch die Schutzhundausbildung. Aus der klassischen Fährte hat sich das Mantrailing entwickelt.
Klassische Fährtenarbeit wird heute als Hundesport zur Auslastung betrieben.
 Analog zur klassischen Fährte geht es auch hierbei um das Auffinden von Personen. Jedoch wird Mantrailing mit durchaus SEHR ERNSTEM Hintergrund betrieben um z.B. demente Personen wieder zu finden.
Für die Hunde eine unglaublich anspruchsvolle Aufgaben, die sehr anstrengend ist und vom Hund auch einen hohen Willen erfordert die Aufgabe zu lösen.
 Die Schleppfährte hat Ihren Ursprung in der jagdlichen Arbeit. Bei Niederwildjagden (z.B. Hasen/Kaninchen) kann es zum Anschuss kommen und das nicht final getötete Tier kann noch entkommen. Der Jagdhund soll nun selbständig und unangeleint die Fährte des Tieres aufnehmen und ausarbeiten, das gefundene Tier aufnehmen (ggf. tot schütteln) und zum Hundeführer apportieren.  Die Arbeit mit Schweiß (also Blut) wird fast ausschließlich in der Jagdhundausbildung eingesetzt. Für nicht jagdlich geführte Hunde kann man mit Alternativen wie z.B. Wurstwasser, Brühe, Öl etc.) arbeiten. Die Schweißarbeit simuliert die Nachsuche eines angeschossenen Stück Hochwild (Rehwild etc) anhand der Schweißfährte und des Individualgeruchs des Tieres. Hund und Jäger arbeiten dabei zusammen, da am Fundort das Tier ggf. sogar noch erlöst werden muss. Dabei kann der Hund sogar noch hetzen um das Wild zu stellen und zu halten.
 Aufbau der Fährte / Trainingssituation:  Die klassische Fährte wird durch Trittspuren gelegt. Der Fährtenleger hinterlässt jedoch ebenso seinen Individualgeruch, der aber durch den Wind abgetragen werden kann. Der Hund soll bei der klassischen Fährte konzentriert die Trittspur arbeiten und sich auf die Bodenverletzungen konzentrieren.  Der Hund lernt einem Individualgeruch aufzunehmen durch z.B. schnüffeln an einem Kleidungsstück und diesem dann zu folgen. Dabei wird in jedem Gelände gearbeitet wie Wald/Flur aber genauso der Stadt. Dem bewussten Geruch zu folgen kann in der Stadt z.B. durch div. Menschen, Abgase etc  erheblich schwierig sein. Der Individualgeruch aus Hautzellen, Harren, Kleidungsfasern geben dem Hund die Fährte vor. Bodenverletzungen z.B. in der Stadt/Asphalt/Beton kommen kaum zum tragen. Bei sehr langer Stehzeit der Fährte ändert sich dieser Geruch jedoch durch z.B. Verwehungen oder Zersetzungen.  Zum Training wird ein Stück Schleppwild vom Fährtenleger an einem Band/Leine hinter sich her gezogen. Als Schleppwild kann bei nicht-jagdlichem Einsatz z.B. ein Standard- oder Hasendummy verwendet werden. Sofern man den Hund jagdlich ausbildet wird i.d.R. ein Hase/Kaninchen, Fuchs, Fasan, Ente oder Taube verwendet.  Eine Trainings-Schleppfährte wird IMMER nur eine Nachstellung einer realen Schleppe sein können. Durch den Fährtenleger wird es beim Auslegen immer zu "Vermischung" Schleppwildgeruch und Individualgeruch sowie Bodenverletzung kommen.
siehe hierzu Definition Geruch/Bodenverletzung/Zeitansatz
 Bei einer Traingsfährte wird der Schweiß/Schweiß-Ersatz getropft und/oder getupft. Ebenso bleibt bei der Traningsfährte der Individualgeruch des Fährtenlegern haften sowie durchs Treten die Bodenverletzungen. Diese nehmen je nach Stehzeit an Bedeutung zu. Am Ende liegt entweder ein Stück Schalenwild oder das Fell und bei nicht-jagdlichen Schweißfährten wäre eine Futterschüssel denkbar.
 Stehzeit: mehrere Std. 

 i.d.R. sehr lange

-> Std bis sogar Wochen

 i.d.R. recht kurz bis 20 min  lange, zum Teil über Nacht

 Fährten-

länge:

 hunderte Meter mit rechtwinkligen Winkeln  unterschiedlich bis sogar einige km  bis zu 400 m
bei Langschleppfährten bis 1200 m
stumpfe Winkel
 bis zu 400 m
bei Langschleppfährten bis 1200 m
stumpfe Winkel

 Arbeitsweise des Hundes:

 Der Hund arbeitet am Fährtengeschirr mit langer Leine die nie auf Zug zu führen ist. Der Hund soll langsam und ruhig arbeiten und möglichst genau in der Trittspur bleiben.
Es besteht die Möglichkeit Fährtengegenstände auszulegen, die der Hund durch ablegen davor anzeigt. Er soll sie nicht apportieren.
 Das wichtigste ist dem Hund zu vermitteln, das das Auffinden mit einer hohen Belohung einher geht. Ausgebildete Hunde können daher sogar stark an der Leine ziehen, um Ihren Job zu tun. Da beim Mantrailing fast nur der Individualgeruch als Referenz gilt, kommen Bodenverletzungen fast gar nicht zum tragen. Der Hund arbeitet pendelnd über der Fährte um alle Geruchsmoleküle zur Orientierung zu nutzen. Durch starken Wind können z.B. Harre, Hautschuppen stark abgetragen werden.  Nach Ansetzen am Anfang der Fährte arbeitet der Hund idR allein und frei ohne Leine. Der Hundeführer wartet und nimmt später das Schleppstück entgegen.
Der Hund arbeitet häufig sehr zügig, da die Frische der Fährte ihm schnellen Erfolg verspricht. Die Nase arbeitet eher hoch als tief. Ein pedeln über der Fährte ist in Ordnung, da der Hund sich so entsprechend Wind holen kann. Nach Finden des Schleppstückes soll es zügig dem Hundeführer zugetragen werden.
 Der Hund wird an der langen Leine geführt und nur gelöst, wenn das Tier noch flüchtet und gestellt werden muss. Jäger/Hundeführer und Hund arbeiten eng zusammen. Der Hund soll konzentriert und ruhig arbeiten, wobei durch die Unregelmäßigkeit des Schweiß ein pendeln des Hundes nicht zu verhindern ist. Häufig wird dabei die Hundenase höher getragen, um sich besser zu orientieren. Die Arbeit selber ist häufig zügig.